Primarschulhaus Hirzbrunnen ⁄ Basel ⁄ 2014

Primarschulhaus Hirzbrunnen ⁄ Basel ⁄ 2014

SANIERUNG UND NEUBAU
Zu den Drei Linden 70, 4058 Basel

Bauherrschaft: Bau- und Verkehrsdepartement BS, S&A Hochbauamt
Nutzer: Erziehungsdepartement BS

 

Das Primarschulhaus Hirzbrunnen wurde 1956/57 von Vischer Architekten geplant und durch die Bauabteilung des Hochbauamtes realisiert. Das unprätentiöse und ökonomisch ausgefeilte winkelförmige Ensemble, mit 24 Klassenzimmern, Spezialräumen, Turnhallentrakt und Abwarthaus, spannt zweiseitig einen Pausenhof aus. Mit den Bauten des Bäumlihofgymnasiums wurde der Pausenhof gegen Süden und Osten zum Campus gefasst. Das Schulhaus Hirzbrunnen wurde seit den Fünfzigerjahren unterhalten und teilweise instandgesetzt.


Als zyklusgemäss die Erneuerung der Fenster und Teile der Gebäudetechnik anstanden, wurde der Sanierungsbedarf gesamtheitlich betrachtet und der im Dezember 2008 durch den Regierungsrat beschlossene MINERGIE-Standard als energetisches Sanierungsziel festgelegt. Bereits zu Projektbeginn wurde als Pilotprojekt im Rahmen der klimaneutralen Verwaltung der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Schulhaus und in der Tagesstruktur vorgesehen.
Schulhaus: MINERGIE ECO - Tagesstrukturen: Minergie P ECO

Erdgeschoss, Schnitt A + B


Der Beitritt zum HarmoS-Konkordat und die damit verbundene Verlängerung der Primarschule von vier auf sechs Jahre sowie die Einführung von Integrationsklassen und Tagesstrukturen führte zu einer wesentlichen Erweiterung des Raumprogramms, die nicht vollumfänglich im Bestand aufgenommen werden konnte. Besonderes Augenmerk wurde auf Multifunktionalität und Barrierefreiheit gelegt. Parallel zur Projektbearbeitung wurden die Raumstandards durch das Erziehungsdepartement ausgearbeitet.


Der zurückhaltende graublaue Putz harmoniert gut mit dem Betongrau, den natureloxierten Holzmetallfenstern und den Steinhauerarbeiten von Alexander Zschokke und Rudolf Schmid auf der Hofseite sowie den tiefroten Farbakzenten bei den Strassen- und Hofzugängen. Der Holzbau mit seiner Vertikallattung ist mit einer leichten, auf die Hauptfassaden abgestimmten, hygrophobierenden Lasur versehen, die eine gleichmässigere Holzalterung ergeben sollte.


Wichtigster städtebaulicher Eingriff ist der Neubau einer eingeschossigen Shedhalle in Holzelementbauweise im Südwesten der Anlage. Um den Neubau realisieren zu können, musste das Abwarthaus und ein Teil der bestehenden Pausenhalle abgebrochen werden. In der Shedhalle sind in Fortsetzung des Hauptbaus die Eingangshalle und gegen Südwesten die Tagesstrukturen angeordnet. Die grosszügig natürlich belichtete Eingangshalle dient auch als Pausenraum im Zwischenklima und vermittelt zwischen Schulhaus, Tagesstrukturen und Turnhallentrakt. Gleichzeitig akzentuiert sie gemeinsam mit dem vorspringenden Teil der Tagesstrukturen den Hauptzugang von der Strasse Zu den drei Linden.


Durch ein differenziertes Farb- und Materialkonzept, eine abgestimmte Raumakustik und eigens entwickeltes Einbaumobiliar wurde eine wesentliche Verbesserung der Behaglichkeit und Wohnlichkeit erreicht. Die umfangreiche neue Haustechnik wurde konzeptionell, diskret und nachrüstbar geführt.

 

GENERALPLANER TEAM
Bauingenieur: Lüem AG, Basel
Haustechnikplaner: Suiselectra Ingenieurunternehmung AG, Basel
Sanitärplaner: Sanplan AG, Liestal
Fassadenplaner: Neuschwander & Morf, Basel
Bauphysik: Zimmermann und Leuthe GmbH, Aetikofen

EINZELPLANER
Landschaftsplaner: Fahrni und Breitenfeld, Basel
Bauphysik/Minergie ECO Planer: AAB Atelier für Architektur und Baubiologie, Bern
Akustik: Lienhard Martin, Langenbruck
Signaletik: Flux Design, Basel
Lichtplaner: EE-Design GmbH, Basel
Kunstwerk «Al Dente»: Pawel Ferus, Basel
Fotografie: Tom Kawara, Zürich